Lärmampel an unserer Schule
Die seit langem geführten öffentlichen Diskussionen um optimale Rahmenbedingungen für das Lernen in der Schule haben nun auch dazu geführt, die Lärmbelastung für die Betroffenen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Schule von heute darf und soll mit ihren völlig anderen Arbeitsformen wie Frei-, Partner-, Gruppen- und Projektarbeit überwiegend ein lebendiger Ort sein, damit verbunden ist jedoch auch die Lärmbelastung höher als beim früher üblichen Frontalunterricht, wo auch der Großteil der Kinder mucksmäuschenstill und „brav“ hinter der Schulbank saß. Wo noch dazu die Bauweise –bei vielen älteren Gebäuden- nicht imstande ist, Schall „zu schlucken“, klingen Geräusche und Sprache länger nach und es entsteht eine Lärmspirale, die in vielen Klassen bereits die Grenze des Erträglichen überschritten hat.
Verschiedene Untersuchungen stellten übereinstimmend fest, dass in Klassenräumen der durchschnittliche Schallpegel zwischen 70 und 75 Dezibel liegt, aber durchaus nicht selten sogar an der 80-Dezibel-Marke kratzt, was jedoch über einen längeren Zeitraum bereits zu gesundheitlichen Schäden führen kann.
Zimmerlautstärke bei geistiger Arbeit sollte 50-60 Dezibel nicht überschreiten.
Nachdem die ARGE Zuhören in Österreich an über 50 steirischen Schulen die so genannte „Lärmampel“ testete und damit ein wesentlicher Sensibilisierungsprozess sowohl bei Lehrern als auch bei Schülern in Gang gesetzt wurde, kommt eine Lärmampel zur Zeit auf eigene Initiative auch in unserer Schule in allen Klassen (abwechselnd) zum Einsatz.
Nach einer kindgerechten Einführung in das Thema Lärm und Gesundheit wird diese Ampel für alle Schüler gut sichtbar auf ein Regal gestellt oder an der Wand befestigt. Der Lehrer bestimmt selbst die Dezibel-Marke, wahlweise kann auch ein akustisches Signal dazugeschaltet werden. Nähert sich der Lärmpegel der eingestellten Höchstmarke, blinkt die Ampel orange, wird die Marke überschritten, so leuchtet das rote Signal.
Die ersten Erfahrungen zeigen, dass am Anfang natürlich spielerisch getestet wird, wann die Ampel rot leuchtet. Mit der Zeit jedoch entwickeln die Kinder einen großen Ehrgeiz und versuchen, die Ampel im grünen Bereich zu halten.
Plötzlich wird der Lehrer auch mit leiser Stimme gehört und die meisten Kinder empfinden die neue Situation als sehr angenehm, können sich besser konzentrieren und werden generell wachsamer für ihr Rundherum.
Es geht hier vorwiegend um einen intensiven Prozess des Bewusstmachens mit dem Ziel, auch ohne Hilfsmittel auszukommen.
Denn: Kinder lernen gerne, wenn sie wissen, warum und wozu!
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